Wissenswertes über Bienen und Honig
Bienen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und aus menschlicher Sicht unverzichtbar für die landwirtschaftlichen Erträge, die von der Bestäubung abhängen.
Bienen sind wichtige Einflussfaktoren für die Bestäubung und damit auch wirtschaftlich ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die Ökosystemdienstleistung wurde auf einen ökonomischen Wert von 117 Milliarden US-Dollar (88 Milliarden Euro) geschätzt. Dennoch sind Bienen heute stark gefährdet, ihre Zahl nimmt in Europa und damit auch in Baden-Württemberg massiv ab. Seit 1985 liegt der Rückgang im Mittel bei ca. 25%. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Jungimker jedoch wieder an. Der Rückgang hat Auswirkungen auf die Bestäubungsleistung und somit auf den Ertrag in der Landwirtschaft. Ohne Bienen wird in Deutschland mit einem wirtschaftlichen Schaden in der Landwirtschaft von 1.3 Milliarden Euro gerechnet. Honigbienen bestäuben bei uns 85% aller Nutzpflanzen.
Bestandteile des Honigs:
Honig besteht vor allem aus einer Mischung verschiedener Zucker (ca. 80%) und Wasser (ca. 17%). Zudem sind Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Pollen, Mineralstoffe, Vitamine und Farb- und Aromastoffe enthalten (ca. 3%).
Hauptbestandteil sind Einfachzucker (70%) (Frucht- (Fructose) und Traubenzucker (Glucose)). Das Verhältnis der Zucker hat Einfluss auf den Geschmack und die Beschaffenheit. Fruchtzucker wird als süßer empfunden, bei höherem Traubenzuckeranteil kristallisiert der Zucker schneller.
Der Anteil an Zweifachzuckern und Dreifachzuckern (10%) (Maltose, Saccharose, Turanose, Trehalose Erlose, Raffinose und Melezitose) variiert je nach Honigsorte.
Der Wassergehalt ist wichtig für die Haltbarkeit des Honigs. Umso weniger Wasser er enthält, desto haltbarer ist er. Bei einem Wassergehalt von über 17% könnte es durch die Hefebakterien im Honig zu einer Gärung des Honigs kommen.
Enzyme (Invertase, Diastase) bewirken die Umwandlung des Zweifachzuckers Saccharose zu den besser verfügbaren Fruchtzucker und Traubenzucker.
Aminosäuren wirken sich auf Aroma und Farbe des Honigs aus.
Pollen wird von den Bienen bei der Aufnahme des Nektars automatisch mit aufgesaugt und ist einweiß- und vitaminreich.
Mineralstoffe (Calcium, Magnesium und Kalium) sind in kleinen Mengen im Honig enthalten und können bei manchen Honigen zu einem salzigen Aroma führen.
Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Zink und Mangan) sind ebenfalls in sehr geringen Mengen enthalten. Auch wenn es sich um sogenannte „Schwermetalle“ handelt, haben sie keine giftige Wirkung auf den Menschen, sondern sind wichtig für Stoffwechselprozesse. Eisen beispielsweise, als Teil des Hämoglobins, ist lebenswichtig für den Sauerstofftransport im Blut.
Vitamine sind im Honig auch vorhanden und je nach Honigsorte sehr variabel. Hauptsächlich Vitamin C ist dabei enthalten.
Über 180 Farb- und Aromastoffe wirken sich auf den Geschmack des Honigs aus.
Entstehung des Honigs:
Ausgangsstoff ist der Siebröhrensaft von Blütenpflanzen oder Bäumen. Dieser wird als Nektar oder Honigtau ausgeschieden. Bei Blütenpflanzen sollen so Insekten für die Bestäubung angelockt werden, bei Bäumen nehmen Läuse den Honigtau zunächst auf, scheiden dann aber einen Großteil wieder aus. Bienen nutzen diesen Nektar oder Honigtau und vermischen ihn mit körpereigenen Stoffen und Enzymen: Dadurch wird der Zucker in Kohlenhydrate umgewandelt, die leichter verdaulich sind für den Menschen.
Dies ist ein sehr aufwendiger Prozess. Bienen haben einen Honigmagen, in dem Nektar oder Honigtau gesammelt wird. Dort werden dann Fermente und Enzyme zugesetzt. Auch der Wassergehalt des Nektars (bis zu 75%) muss deutlich gesenkt werden, um als Wintervorrat haltbar eingelagert werden zu können. Dazu trocken die Bienen den Nektar und senken den Wassergehalt auf unter 20%.
Wirkung des Honigs:
Schon die alten Griechen hatten die heilende und stärkende Wirkung des Honigs erkannt. In der griechischen Mythologie heißt es, dass die Götter ihre Unsterblichkeit durch den Honig erhielten. Auch Hippokrates, berühmter Arzt der Antike, beschied dem Honig eine fiebersenkende Wirkung und Wundheilungskräfte. Honig hat eine antibakterielle Wirkung und kann als Hausmittel bei Erkältungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Hautkrankheiten eingesetzt werden, ebenso wie bei der Wundheilung. Aufgrund seiner vielen Inhaltsstoffe ist Honig auch ein reichhaltiges Süßungsmittel und hat einen hohen Ernährungswert.
Wunderwerk Biene:
Bienen sind schon seit 100 Millionen Jahren auf unserer Erde. Heute sind 20.000 Bienenarten weltweit bekannt. Von Honigbienen kennt man aber nur 10 Arten, wobei 9 dieser Arten in Asien leben.
Ein Bienenvolk zieht während der Brutphase 100.000 -200.000 Bienen auf. Da jedoch laufend Bienen sterben, sind ständig ca. 40.000 Bienen im Bienenstock. Eine Biene kann bis zu 30 km/h schnell fliegen und innerhalb von 2 Minuten einen Kilometer weit kommen. Insgesamt legt eine Biene im Laufe ihres Lebens 800 km zurück. Wenn man dann bedenkt, dass ca. 400 Bienen ihr Leben lang für ein Kilo Honig arbeiten, wird uns bewusst, welchen Wert wir diesem Produkt zuweisen sollten. Eine einzige Biene muss für 500g Honig die Erde 3.5 Mal umrunden. Und das alles, obwohl eine Winterbiene nur 9 Monate alt wird, und die fleißigen, sammelnden Sommerbienen sogar nur ca. 3 Wochen. Königinnen werden vergleichsweise alt, sie können bis zu 4 Jahre alt werden. Königinnen leisten aber auch eine ganze Menge. Im Mai und Juni legt eine Königin bis zu 3.000 Eier pro Tag. Wenn man dann bedenkt, dass 1.500 Eier so viel wiegen, wie eine Königin, legt diese das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts an einem Tag.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Vier Jahreszeiten der Biene.